Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am 22.05.2020
Quelle/Link: Göttinger Tageblatt
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Von Rüdiger Franke
Fuhrbach. Franz-Josef und Kerstin Otto freuen sich, im Kronprinzen in Fuhrbach wieder Gäste empfangen zu können. Die Schließung aufgrund der Corona-Krise war hart. Geplante Investitionen haben sie auf die kommenden Jahre verschoben. „Wir haben für uns entschieden, einen Außer-Haus-Verkauf einzurichten, um uns über Wasser zu halten“, sagt Franz-Josef Otto. So konnte das Haus wenigstens ein wenig Umsatz generieren. Die meisten der 32 Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit gehen, lediglich die neun Auszubildenden blieben davon verschont.
Die Zeit während der Schließung wurde für einen ausgiebigen Frühjahrsputz genutzt. „Wir haben das Haus praktisch auf den Kopf gestellt.“ Doch große Maßnahmen waren nicht möglich. Eigentlich sollte in diesem Jahr die Küche erweitert werden. „Das wäre eine Investition von 500 000 bis 600 000 Euro“, berichtet der Inhaber. Darüber hinaus sollten weitere rund 120 000 Euro für die Renovierung einer Etage eingesetzt werden. Doch das könne nun erst in 2021 oder sogar 2022 realisiert werden.
Momentan herrsche noch eine große Ungewissheit, wie es weitergeht, so der Inhaber. Bis Ende Juni seien alle Veranstaltungen gestrichen. Der Kronprinz war gut gebucht. Aber weder Kommunionsfeiern, Hochzeiten noch Jubiläen konnten stattfinden. Und es gebe auch die ersten Stornierungen für den Juli. „Das Jahr 2020 ist veranstaltungstechnisch gelaufen“, sagt Otto. Viele hätten ihre ursprünglich gebuchten Veranstaltungen auf das kommende Jahr verschoben. „Von April bis Juni wollen 90 Prozent ihre Termine in 2021 wahrnehmen. Aber auch da gibt es in jeder Woche nur einen Samstag.“ „Wir hoffen, dass wir vom Sommer profitieren“, sagt Otto. Denn viele Menschen könnten wahrscheinlich nicht in Urlaub fahren. Platz genug hat der Kronprinz für Gäste. „In dem Fall ist die Größe positiv. Wir können ausweichen.“ Insgesamt stehen 365 mögliche Plätze im gesamten Haus zur Verfügung. Bei der aktuellen 50-Prozent-Regel blieben immer noch 180, die genutzt werden könnten. Und auf der Terrasse gebe es bei schönem Wetter weitere 40 Plätze.
Touristisch dürfe das Hotel ab 25. Mai öffnen. Zurzeit würden sich auch bereits einige Reservierungen anbahnen. „Vor allem Motorrad- und Radfahrer, die ihre Touren planen.“ Aber das sei eben nur ein Drittel des Geschäfts, die zwei Drittel durch die Veranstaltungen fehlen einfach. „Es wäre schon nicht unentscheidend, dass Vater Staat in die Bresche springt und die Branche unterstützt“, erklärt der Hotelier. „Um auf das Level zu kommen, auf dem wir mal waren, wird es ein langer Prozess.“
Quellenangabe: Eichsfelder Tageblatt vom 22.05.2020, Seite 11