Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am Dienstag 28.11.2017, von Hannah Scheiwe
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Der Dorfladen in Fuhrbach besteht seit 15 Jahren – und muss sich dafür immer wieder neu erfinden, wie Geschäftsführer David Ohse erzählt. Am Sonnabend, 2. Dezember, organisieren er und die Mitarbeiter deshalb einen Adventsmarkt.
Fuhrbach. „Kleine Dorfläden haben immer zu kämpfen“, sagt David Ohse, „wir müssen uns immer wieder neu erfinden, um mit großen Ketten konkurrieren zu können“. Das ist dem Dorfladen in Fuhrbach bisher gelungen: Er versorgt nun seit 15 Jahren die Fuhrbacher mit dem täglichen Lebensmittelbedarf, wie Ohse erzählt. Er hat in diesem Jahr die Geschäftsführung von seinem verstorbenen Vater übernommen, der den kleinen Laden damals ins Leben gerufen hat.
„Es gibt immer weniger Tante-Emma-Läden“, sagt Ohse. Um dem entgegenzuwirken habe sein Vater das Geschäft mit der rund 80 Quadratmeter großen Verkaufsfläche eröffnet. Ohse Junior sieht in dem Dorfladen mehr als nur einen Lebensmittelverkauf: „So ein kleiner Dorfladen spiegelt auch das Flair eines Ortes wider“, sagt er. Und wie sind die Fuhrbacher so? „Bodenständig und rustikal“, findet der Geschäftsführer des Dorfladens. Weshalb in dem Geschäft neben den Regalen mit den Waren auch ein Tisch stehe, an dem die Kunden auch einfach mal ganz bodenständig einen Kaffee trinken und „unter Leute kommen“ könnten.
Neues, selbstgebautes Holzregal mit Weinspezialitäten
Rustikal mutet auch das neue, selbstgebaute Holzregal in dem Laden an, das zurzeit mit Weinspezialitäten und kleinen Geschenkartikeln gefüllt ist, die gerade zur Adventszeit noch mehr Vielseitigkeit in das Sortiment des Geschäfts bringen sollen. Ein weiteres Ziel des Dorfladens: „Wir wollen regionaler werden“, sagt Ohse. Deshalb liege in der Wurstauslage nun auch „Eichsfelder Wurstware“. Die kauften sie unter anderem bei einem Fuhrbacher Bauern ein, der selbst schlachte.
„Wir sind sehr gut aufgestellt für einen Dorfladen“, findet Ohse, der selbst nicht mehr in Fuhrbach, sondern in Braunschweig lebt. Aber am Wochenende sei er oft vor Ort, erzählt der 34-Jährige, der diese Tätigkeit neben seinem Hauptberuf ehrenamtlich macht. Fünf Mitarbeiterinnen kümmerten sich um den Verkauf.
„Wir machen das für den Ort“
„Wir machen das für den Ort und wollen den Laden für den Ort erhalten“, nennt Ohse die Intention hinter der Arbeit. Die Waren in so einem Dorfladen kosteten zwar manchmal etwas mehr als im Supermarkt, aber dafür würden sich die Menschen beispielsweise die Fahrtkosten in den nächsten Ort sparen und könnten im Laden auch nett zusammenkommen. Gerade für alte Menschen, die vielleicht auch nicht mehr so mobil sind, sei das wichtig.
Ums Zusammenkommen geht es auch am Sonnabend, 2. Dezember: Dann veranstalten Ohse und die Mitarbeiter des Dorfladens einen Adventsmarkt auf dem Hof hinter dem Dorfladen an der Fuhrbacher Straße 63. Ab 16 Uhr können die Fuhrbacher dort bei Glühwein und Co. zusammenkommen und bei Interesse kleine Geschenke wie beispielsweise selbstgemachten Eierlikör einkaufen – oder auch einen Weihnachtsbaum. Eine Weihnachtsüberraschung für Kinder stehe außerdem auf dem Programm, erzählt Ohse. „Wir veranstalten das dieses Jahr zum ersten mal“, sagt der 34-Jährige. Zur Feier des 15-jährigen Bestehens. „Das ist eine lange Zeit für ein kleines Geschäft“, findet Ohse. Und der Adventsmarkt ist auch eine gute Möglichkeit, sich mal wieder neu zu erfinden.
Von Hannah Scheiwe