Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am Montag 01.07.2019, von Ulrich Meinhard
Quelle/Link: Göttinger Tageblatt
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Mit einem bunten Programm wartete das diesjährige Schützenfest in Fuhrbach auf. Die Proklamation der neuen Majestäten am 29. Juni war einer der Höhepunkte des Festes, ebenso der Auftritt der Original Südtiroler Spitzbuam am Abend zuvor.
Fuhrbach. Der Schützenverein „Geselligkeit“ Fuhrbach 1912 hat einen neuen Schützenkönig. Seine Majestät heißt Heinz-Günter Ertmer. Beim Schießen um die Königswürde des Vereins erzielte der 61-Jährige am 29. Juni das beste Ergebnis und ist damit erstmals Fuhrbacher Schützenkönig. Bei den Damen schaffte es Sandra Kohlrautz auf den Thron der Schützenkönigin. Insgesamt gab es 15 schießsportliche Ausscheide, darunter den um den Damenpokal.
„Nur noch zwei Majestäten, dann stehe ich im Schatten.“ Jochen Schäfer ist Mitglied im Ortsrat von Fuhrbach. Beim Wettbewerb um den Ratskönig hat er sich beteiligt und prompt das beste Ergebnis erzielt. Bei der Verleihung der Königswürde, der Proklamation, scheint nun die mittägliche Sonne gnadenlos auf den Festplatz. Die Schützenbrüder Harald Menge und Maik Sieber rufen nach und nach die neuen Majestäten auf, Schützenkönig und Schützenkönigin des Vereins sind darunter, auch ein Musikantenkönig, ein Junggesellenkönig und andere mehr und eben auch der Ratskönig. Jochen Schäfer darf sich neben den anderen aufstellen.
Sehnsuchtsort Vordach
Gerne wäre er im Schatten unter dem Vordach des Schützenhauses stehen geblieben. Doch die Würde eines Königs zieht Pflichten nach sich. Allmählich wird die Reihe der Majestäten immer länger, die neu Aufgerufenen reihen sich nach der Gratulation und einem Tusch der Kapelle „Die-Diedorf-Musikanten“ ein und Schäfer rutscht dem Schatten spendenden Vordach wieder näher. Somit ist sein Satz kein rätselhafter Code aus dem Schützenleben, sondern schlicht Ausdruck der sich anbahnenden Erwartung auf Abkühlung.
Die Proklamation der Majestäten dauert knapp eine Stunde. Die Schützen in ihren Uniformen halten tapfer aus, wahren Haltung. Bürgermeisterin Beate Sommerfeld (parteilos), selbst im Schützenverein aktiv, hilft bei dem feierlichen Akt. Es geht würdevoll und heiter zugleich zu. Dann noch ein Foto der Majestäten und alle Anwesenden dürfen sich ins Festzelt zurückziehen, wo es zwar auch nicht kühler ist, aber Mittagessen und Getränke warten. Hier berichtet Harald Menge vom Abend zuvor, als die Original Südtiroler Spitzbuam in Fuhrbach ihren Auftritt hatten. Rammelvoll sei das Festzelt gewesen, Fans der Band seien angereist, einige sogar aus den Niederlanden und vom Niederrhein. Nein, ohne Sponsoren sei die Verpflichtung dieser Musiker nicht leistbar gewesen, betont Menge.
Granitstein-Wanderung
Bürgermeisterin Sommerfeld macht darauf aufmerksam, dass ein 1976, zur Erinnerung an die 850-Jahr-Feier des Ortes ein Jahr zuvor gestalteter und aufgestellter, über vier Tonnen schwerer Schmuckstein von Schützenbrüdern zum Festplatz bugsiert worden ist, wo er viel besser zur Geltung komme als an seinem bisherigen Platz. Auch das Wassertretbecken im Dorf sei wieder saniert und nutzbar, freut sie sich über eine diese Anlage, „von der Gäste immer wieder erstaunt sind, sie bei uns vorzufinden“, wie sie sagt.
Zudem plätschert der Handwerkerbrunnen am Festplatz wieder. „Hier wurden wir finanziell freundlichst unterstützt von der Stadt Duderstadt, der Sparkasse Duderstadt, der Harz-Energie GmbH und der Firma Sittig“, zählt die Bürgermeisterin auf. Und die Steinaktion hätte nur realisiert werden können „durch die freundliche finanzielle Unterstützung unseres Schützenbruders Jürgen Vollmer“, schiebt sie noch ein Dankeschön nach.
Nach dem Mittagessen gibt es eine kleine Verschnaufpause, bevor die Majestäten allesamt nach Hause geleitet werden. Am Nachmittag spielt die Band „Timeless“ im Festzelt auf und trotz der Hitze ist die Stimmung super. Am Schützenhaus wartet auch ein kleiner Vergnügungspark auf seine Gäste.
Am darauffolgenden Sonntag klingt das Fuhrbacher Schützenfest 2019 mit einem Umzug durch das Dorf und einem Auftritt der Original Ecklingeröder Blasmusik im Festzelt aus. Schützenbruder Maik Sieber sagt auf Nachfrage des Tageblatts, dass der Schützenverein aktuell 125 Mitglieder zählt und dass Kinder ab einem Alter von sieben Jahren die Nachwuchsabteilung vergrößern können. Im nächsten Jahr soll das Schützenfest aus Termingründen um eine Woche vorgezogen werden. In Fuhrbach leben rund 870 Einwohner, das Dorf gehört zum Untereichsfeld.
Die Majestäten
König: Hans-Günter Ertmer
Königin: Sandra Kohlrautz
Silberkönig (Schützen ab 50 Jahre): Maik Sieber
Ratskönig: Jochen Schäfer
Volkskönig: Torsten Marx
Musikantenkönig: Uwe Koch
Gemeindekinderkönig: Paul Kroll
Gemeindeschützenkönig: Sebastian Hackethal
Schülerkönig: Lena Degenhardt
Jugendkönig: Jasmin Monecke
Flamingo-Königin (außerhalb der Wertung): Lisa-Marie Ohse
Juniorenkönig Marius Schmidt
Junggesellenkönig: David Ohse
Damenpokal: Kerstin Eggers
Vereinsmeister Kleinkaliber Damen: Karin Handt
Vereinsmeister Kleinkaliber Herren: Horst Kube
Gichtfußkönig: Jörg Janus
Von Ulrich Meinhard