Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am Donnerstag 27.07.2017, von Nadine Eckermann
In der Ausgabe vom 27.07.2017 Göttinger Tageblatt, ist dieser Bericht ebenfalls zu finden.
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Welches Bild zeigt „Mein Fuhrbach“ am besten? Dieser Frage hatte sich jetzt die Jury zu stellen, die über die Gewinner des Foto-Wettbewerbs im Ort zu entscheiden hatte. Das Rennen haben schließlich Motive gemacht, die jeder Fuhrbacher kennt – und die allesamt einen besonderen Witz haben.
Fuhrbach. 58 Bilder hatten die Mitglieder des Fuhrbacher Ortsrates erhalten, nachdem sie dazu aufgerufen hatten, digitale Bilder für ein „Fuhrbach-Memory“ zu schicken. Jedes Motiv – ausgedruckt auf dem Tisch liegend – begutachteten die Mitglieder der Jury um Ortsbürgermeisterin Beate Sommerfeld genau. Dabei standen „Aussagekraft“, „Wiedererkennungswert“ und „Bezug zu Fuhrbach“ im Mittelpunkt. Insbesondere letztgenanntes Kriterium sorgte unter den Mitgliedern der Jury, bestehend aus Ortsratsmitgliedern, Fotografen und Tageblatt-Mitarbeitern, für einige Diskussionen: Hat das Foto eines Pilzes Ortsbezug, weil er auf einer Fuhrbacher Wiese steht? Auch die Gewichtung der jeweiligen Kriterien gegenüber der Idee und der fotografischen Umsetzung sorgte für Gesprächsstoff.
Schließlich einigten sich die Jury-Mitglieder auf ein Punktesystem, nach dem die Favoriten der jeweiligen Bewerter sortiert wurden. Der Jury gehörten Daniel Kohlrautz, Frank Degenhardt, Bianka Ohse und Ortsbürgermeisterin Beate Sommerfeld für den Ortsrat an. Unterstützung erhielten sie von den Fuhrbachern und Fotokundigen Hans-Jürgen Peter und Victoria Lüder, die ihre Meinung per E-Mail-Voting abgaben, und von Niklas Richter und Nadine Eckermann, Fotograf und Redaktionsleiterin beim Eichsfelder Tageblatt. Gegenseitig halfen sich die Jury-Mitglieder aus, wenn es um Fragen der Verortung ging – die Ortskundigen waren teils in der Lage, anhand einzelner Büsche oder Bäume exakt den Standort des Fotografen jkzu bestimmen – oder um Fragen der fotografischen Qualität. Schlussendllich aber zeigte sich: Idee und Umsetzung zeichnen die Sieger aus, nicht das Entlanghangeln an Kriterien. Ebenfalls in die Bewertung mit eingeflossen sind die Sterne, die Besucher der Website Fuhrbachs vergeben haben.
Platz 1: Eine Ente namens Wander
„Frau Wander auf der Fuhre“ hat Heike Nolte ihr Bild genannt. Ein gelbes Quietscheentchen, das sowohl in der Badewanne als auch sicher bei einem Entenrennen eine gute Figur machen würde, hält dabei ein Fuhrbacher Ortsschild unterm Flügel und unternimmt einen Ausflug zu Wasser. Neckisch blickt das Entchen zwischen den Steinen hervor, die das sonnenglänzende Wasser umgeben. Im Vordergrund einige Halme Gras. Besonders der Bildaufbau hat der Jury gefallen, aber auch Schärfe und Farbigkeit können sich sehenlassen. Fazit; Tolle Idee, tolle Umsetzung, Platz 1.
Platz 2:
Wäre es ein wenig mehr mit technischen Hilfsmitteln aufgemotzt, könnte das Bild, das Lisa-Marie Ohse eingereicht hat, glatt in einer der vielen Leben-auf-dem-Land-ist-so-schön-Zeitschriften auftauchen, wie es sie in den vergangenen Jahren vermehrt an Kiosken und Tankstellen gabt. „Dorfkind-Moment im Kuhstall“ ist das Foto betitelt, das Landschönheiten – nahezu ungeschminkt und mit Sommerkleidern und Gummistiefeln bekleidet – im Stall zeigt. Jede der drei jungen Frauen ist mit einem Arbeitsgerät ausgestattet, vertraut lehnt sich die mittlere auf die Schulter einer anderen. Drumherum: Kuhköpfe. das Bild atmet Landluft – im besten Sinne – und dürfte einiger Vorbereitung bedurft haben. Die Platz 2 für Lisa-Marie Ohse.
Platz 3: Geselligkeit am Grillplatz
Im Vordergrund lodern die Flammen in Gelb und Orange, sanfter Rauch zieht von der Feuerstelle auf. Im Hintergrund tummeln sich zahlreiche Menschennm in Gruppen sitzen sie an Tischen und auf Bänken, einige stellen sich dazu, um Gespräche zu führen und gemeinsam zu lachen. Das Bild von Inga Hesse erzählt eine Geschichte. Die eines gemütlichen Abends auf dem Fuhrbacher Grillplatz – wahrscheinlich eine, wie jeder Fuhrbacher sie schon einmal erlebt hat. Diese Erinnerungen weckt das Bild und hat damit eine besondere Aussagekraft. Außerdem besticht es durch einen interessanten Aufbau, der das Feuer in den Mittelpunkt stellt und nicht die Menschen, die sich daran aufhalten. Platz 3 für Inga Hesse.