Inge Sielmann ist tot – doch die Stiftung soll weiterleben
Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am Dienstag 26.03.2019, von Nadine Eckermann.
Hier sind sind ebenfalls weitere Bilder, Videos, eine Stellungnahme von Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte, sowie weitere Information zu Inge Sielmann aufgeführt.
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Quelle/Link: Göttinger Tageblatt
Die Witwe des Naturfilmers Heinz Sielmann, Inge Sielmann, ist am Montag in München gestorben. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie Spuren im Eichsfeld hinterlassen. Der Sitz der gemeinsamen Stiftung ist Gut Herbigshagen bei Duderstadt.
Duderstadt. Inge Sielmann, Ehrenvorsitzende des Stiftungsrats der Heinz Sielmann Stiftung, ist tot. Die Witwe des Naturfilmers Heinz Sielmann starb am Montag im Alter von 88 Jahren.
1930 in Hamburg geboren, absolvierte sie nach der Schulausbildung von 1948 bis 1951 ein Volontariat beim Nordwestdeutschen Rundfunk. Von 1951 an war sie mit Heinz Sielmann verheiratet, mit dem sie auch die Stiftung gründete, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Gemeinsam lebten sie von Mitte der 1950er-Jahre an in München und bekamen einen Sohn.
„Die große Liebe zur Natur hatte sie von ihrem Vater geerbt“, heißt es in einer Mitteilung der Heinz Sielmann Stiftung. Diese Gemeinsamkeit habe sie in 55 Jahren mit ihrem Ehemann Heinz verbunden. Nicht nur im Privaten, auch beruflich unterstützte Inge Sielmann ihren Mann jahrzehntelang bis zu seinem Tod 2006. So half sie bei den Vorbereitungen zu Filmaufnahmen und begleitete ihn bei Dreharbeiten – teils monatelang. In der Firma Heinz Sielmann Produktion wurde Inge Sielmann redaktionell tätig, sichtete Material, leistete den Grobschnitt für Filme, koordinierte Reisen und Termine. Schon in den 1960er-Jahren arbeitete sie unabhängig und selbstständig von ihrem Mann – für eine Frau in dieser Zeit keine Selbstverständlichkeit.
Naturschutz als positive Lebensphilosophie
Am 2. Juni 1994 erfüllten sich Heinz und Inge Sielmann einen Herzenswunsch: Gemeinsam gründeten sie die Heinz Sielmann Stiftung als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts. „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“ wurde vom persönlichen Leitsatz zum Motto der Arbeit der Stiftung.
Sitz der Stiftungszentrale ist und war, nach kurzer Zeit in München, Gut Herbigshagen bei Duderstadt. Dort werden seit 1996 unter anderem Naturschutzprojekte im Sinne der Stifter angeboten. Die Verbindung der Familie des Naturfilmers zum Eichsfeld lässt sich – bereits vor Gründung der Stiftung – unter anderem in dem 1988 gedrehten Dokumentarfilm „Tiere im Schatten der Grenze“ ablesen. Eine der berühmtesten Szenen zeigt Sielmann im Abspann in die Kamera sagen: „Denkt man an die Geschichte dieser Grenze mitten durch Deutschland, dann kann man ihr wohl kaum etwas Positives abgewinnen. Vielleicht bietet sie aber uns Naturschützern noch eine Chance. Wie wir gesehen haben, gibt es im Schatten der Grenze noch intakte Lebensräume, Refugien der Natur mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt – ein verlockendes Ziel für ein gemeinsames Naturschutzprojekt von Ost und West.“
Nach der Grenzöffnung gründete Sielmann die Stiftung ganz in der Nähe des Orts der Aufzeichnung auf Gut Herbigshagen. Er folgte damit einer Empfehlung von Duderstadts Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU), der von der Suche des Tierfilmers hach einem geeigneten Ort gehört hatte, so ist es den Archiven zu entnehmen.
Jugendlichen den Wert der Natur nahebringen
Ziel der Stiftung und ihrer Projekte ist es dem Selbstverständnis nach, Menschen Naturerlebnisse zu ermöglichen, insbesondere Kindern und Jugendlichen. „Das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur war meinem Mann gerade im Hinblick auf unsere Zukunft ein ganz besonderes Anliegen“, erklärte Inge Sielmann aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Stiftung. „Es erfüllt mich mit Freude und mit Stolz zu sehen, wie sich zum Beispiel bei den Sielmanns Natur-Rangern, der Jugendorganisation der Heinz Sielmann Stiftung, junge Menschen für dieses Ziel engagieren.“ Durch ihre Arbeit sollen Jugendliche den Wert der Natur schätzen lernen und Gleichaltrige ebenfalls für den Naturschutz begeistern.
„Weitere Schwerpunkte der Arbeit sind der Erhalt der Artenvielfalt, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Naturschutz und die Bewahrung des filmischen Erbes vom Naturfilmpionier Heinz Sielmann“, heißt es auf der Website. „Wir wollten unsere Leidenschaft für die Natur an möglichst viele Menschen weitergeben und für den Naturschutz begeistern“, begründete Inge Sielmann in einem Interview Ende 2018 die Entscheidung zur Gründung einer Stiftung. „Wir brachten unser Kapital in die Stiftung ein, damit es in unserem Sinne genutzt wird.“
„Für den Natur- und Artenschutz in der Bundesrepublik Deutschland hat Inge Sielmann als private Stifterin eine über Generationen hinweg wegweisende Rolle gespielt“, sagte am Dienstag Michael Beier, Vorstandsvorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung.
Für dieses Engagement hat das Ehepaar zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zum 100. Geburtstag des Naturfilmers erschien eine Sonderbriefmarke. Kanzlerin Angela Merkel lobte, eine ganze Generation verbinde mit Sielmann faszinierende Tieraufnahmen, großartige Landschaftsbilder und die Schönheit der Natur: „Heinz Sielmann verband mit der Dokumentation des vielfältigen Lebens auf unserem verletzlichen Planeten die Aufforderung, verantwortlich mit der Schöpfung umzugehen.“ Die Heinz-Sielmann-Stiftung knüpfe mit verschiedenen Projekten an das Lebenswerk ihres Namensgebers an. Besonderer Dank gelte dabei Inge Sielmann: „Allen, die diese Arbeit unterstützen, danke ich – besonders Inge Sielmann.“ Nach dem Tod des Tierfilmers und Naturschützers Heinz Sielmann war dessen Witwe zur Vorsitzenden des Stiftungsrates gewählt worden.
In den vergangenen Jahren sind nahezu alle Bereiche des Guts Herbigshagen einmal modernisiert, saniert oder verändert worden: Seit 2015 wird die Ausstellung „Es lebe die Vielfalt“ in der alten Remise gezeigt, ein großer Schritt zu einer modernen Umweltpädagogik. Ein weiterer soll im Juni folgen, wenn beim Tag der offenen Tür zum 25-jährigen Bestehen weitere Modernisierungen der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Zuletzt hatte sich Inge Sielmann zunehmend zurückgezogen, seit 2017 aber das Amt der Ehrenvorsitzenden im Stiftungsrat innegehabt, während Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde, langjähriger Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Spitze des Stiftungsrats übernahm.
Wenige Monate vor ihrem Tod betonte sie die Zukunftsfähigkeit der Stiftung, „und damit meine ich alle, Mitarbeiter, Vorstand und Stiftungsrat“. „Dabei wird unser Erbe nicht vergessen und vorbildlich weitergeführt.“
Die Verbindung zu Duderstadt besteht nicht allein im Stiftungssitz auf Gut Herbigshagen. Im Jahr 2000 übernahm Inge Sielmann die Patenschaft für den Kindergarten Fuhrbach, der – ebenso wie ein weiterer in Brandenburg – nach wie vor ihren Namen trägt. 2005 erhielt sie den Ehrenring in Gold der Stadt Duderstadt. Ende April soll Inge Sielmann in Duderstadt beigesetzt werden.
Die Trauerfeierlichkeiten finden am Freitag, 26. April, um 11 Uhr in der Kirche St. Servatius in Duderstadt statt. Zuvor kommt die Trauergemeinde im Bürgersaal im Historischen Rathaus zusammen.
Wandern mit andern 2019
Der komplette Flyer Wandern mit andern 2019 kann hier geladen werden
(Dateiformat: hochauflösende PDF, 15,0 MB)
Brücke Am Mönchberg ist baufällig
Beitrag auf der Webseite vom Göttinger Tageblatt, veröffentlicht am Dienstag 04.03.2019, von Britta Eichner-Ramm
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Die Brücke über den Soolbach im Verlauf der Straße Am Mönchberg ist baufällig. Jetzt hofft Fuhrbach, dass im Investitionsplan Geld für einen Neubau bereitgestellt wird.
Fuhrbach. Schon seit Jahren drängt der Ortsrat Fuhrbach darauf, dass die mehr oder weniger schadhaften Brücken der Ortschaft saniert werden. Eine Sanierung der Brücke über den Soolbach nahe des Kindergartens – unter anderem geht es hier zum Sportplatz und zur Sporthalle – „lohnt sich nicht mehr“, wie der städtische Bauamtsleiter Johannes Böning während der Sitzung des Finanzausschusses des Rates verkündete. Vielmehr sei ein Neubau erforderlich. Die Brückenhauptprüfung im vergangenen Jahr habe ergeben, dass Handlungsbedarf bestehe. Nun soll geprüft werden, was zu tun ist, sagte Böning.
Unterdessen hat die Mehrheit des Finanzausschusses zunächst einmal nicht dem Wunsch des Ortsrates entsprochen, die Mittel für einen Brückenneubau vorzuziehen, sondern mit 190000 Euro beziehungsweise 100000 Euro in den Jahren 2021 und 2022 zu belassen. Lediglich die Planung soll schon im Jahr 2019 erstellt werden, wofür 10000 Euro einkalkuliert werden. Vor Jahren war bereits eine Holzunterkonstruktion eingebaut worden, um die Stabilität der Brücke zu sichern, berichtet Ortsbürgermeisterin Beate Sommerfeld (CDU). Zusätzlich wurde die Fahrbahn verengt, um die Belastung zu reduzieren.
Inzwischen droht aufgrund fortgeschrittener baulicher Mängel sogar eine Tonnage-Beschränkung auf sechs Tonnen. Dann dürfte kein Müllfahrzeug oder schweres landwirtschaftliches Fahrzeug mehr über die Brücke fahren. „Für mich ist da Gefahr im Verzug“, sagt die Ortsbürgermeisterin. Zugleich fordert Sommerfeld von der Verwaltung Informationen über die Ergebnisse der Brückenhauptprüfung ein.
Von Britta Eichner-Ramm
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