Singen verkürzt die Wartezeit auf Weihnachten
Quelle: Göttinger Tageblatt
„Wie Aaron nach Bethlehem kam“ erfahren die Fuhrbacher jeden Abend beim „Lebendigen Adventskalender“. In vielen Gemeinden des Eichsfeldes ziehen seit einigen Jahren in der Vorweihnachtszeit zu geschmückten Fenstern, jeder Ort wird so zu einem großen Adventskalender.
Eichsfeld. 24 Tage bis Weihnachten: Ein Adventskalender wird erst lebendig durch die Menschen, die mitmachen. Jeden Abend treffen sie sich vor Fenstern, Türen, Garagentoren oder auch mal unter Carports. Sie singen adventliche Lieder, es gibt kurze Geschichten oder Gebete. „Jeder Abend ist anders und kostbar“, so Bianka Ohse, die in Fuhrbach mit einem kleinen Team den „Lebendigen Adventskalender“ organisiert hat. Seit Oktober sind in den Geschäften häufig schon Weihnachtsgebäcke und -artikel zu kaufen, ab Mitte November findet dann der geschlagene Weihnachtsbaum einen kühlen Platz im Garten, die Lichterketten erhellen immer früher den Winterhimmel.
Ein „Fenstern“, das in der Gemeinschaft dem oft hektischen Alltag vor dem Fest der Geburt Jesu eine Einkehr entgegenhalten soll. 20 bis 30 Minuten, länger sollte nicht geplant werden, sagte Ohse.
Gastgeber der kleinen Adventsfeiern sind oft Familien, Grundschulen, Firmen, aber auch die Kirchengemeinden selbst. Ein anderer Zugang entsteht so beim Warten auf das Weihnachtsfest: ein gemeinsames Nachdenken, einige kurze Lieder, ein miteinander ins Gespräch kommen.
Oft sind dabei die Fenster herausgeputzt. „Unter Gastgebern sollte bitte keine Konkurrenz herrschen“, mahnte Ohse. In Fuhrbach gibt es in diesem Dezember bereits zum achten Mal einen „Lebendigen Adventskalender“. Statt Kollekten sammeln die Fuhrbacher mit einer Spendendose Geld, das der Lebenshilfe Duderstadt zugute kommen soll.